Dienstwagenprivileg: Wie die Ampel die Verkehrswende ausbremst
Die private Nutzung von Dienstwagen soll nach wie vor ungerechtfertigt niedrig versteuert werden. Die Anschaffung neuer, hochpreisiger und CO2-emissionsintensiver Dienstwagen bleibt somit finanziell attraktiv – und sie kommt fast ausschließlich einkommensstarken Beschäftigten zugute.
Quelle
Format | Veröffentlichung | Link |
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Blog, Artikel | 2022 | https://www.agora-verkehrswende.de/blog/dienstwagenprivileg-wie-die-ampel-die-verkehrswende-ausbremst/ |
Wahrgenommen von Heinrichsgeist: 2023. Zitate auf dieser Seite beziehen sich auf diese Quelle, sofern nicht anders gekennzeichnet (Zitationszweck: Anschauliche Hervorhebung ausgewählter Passagen).
Sekundärquellen: Germanwatch und Kommentar Süddeutsche Zeitung SZ
Interessant
Steuermechanismus “Dienstwagenprivileg” schafft eine Win-Win-Win-Lose-Lose Situation:
- Fahrer Win: Weil günstiger ggü. privater Finanzierung/Unterhaltung des Fahrzeugs
- Arbeitgeber Win: weil diese Vorteilsgewährung ab gewissem Einkommensniveau günstiger ist als eine Gehaltserhöhung wäre, die zu gleichem materiellem Vorteil führt
- Deutsche Automobilbauer Win: Weil tendenziell größere Autos abgesetzt werden
- 80% der unteren Einkommensbezieher verlieren: Weil sie keine vergleichbaren Steuervergünstigungen haben
- Umwelt verliert: weil andere Mobilitätskonzepte benachteiligt werden, weil Anreize für größere Autos gegeben werden. In der beliebten Variante Tankkarte zusätzlich verstärkt: Kein Anreiz zu spritsparendem Verhalten
Zwei Gerechtigkeitsprinzipien werden verletzt
- Horizontale Steuergerechtigkeit: Steuerbelastung unterscheidet sich je nach Art der Vergütung
- Vertikale Steuergerechtigkeit: Zugangsmöglichkeit zum Steuerprivileg “Dienstwagen” ist typischerweise Besserverdienenden vorbehalten - die Steuer wirkt regressiv.
Positivbeispiel Belgien, wo seit 2021 ein betriebliches Mobilitätsbudget angeboten werden kann.